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Pötter:
Na, Herr Ölldrup, geht's denn schon ein bisschen besser jetzt? Sonst nehmen Sie sich noch ein paar Drucker vor und dann ab auf'n Schießstand.Reporter: Ärger mit moderner Computertechnik muss man in Stenkelfeld nicht mehr in sich hineinfressen. Standen dem PC-Anwender nach Totalabstürzen oder Dateiverlusten nur der Weinkrampf, das stille Gebt oder der gute, alte Gasbackofen zur Verfügung, so bietet das neu eingerichtete Wutcenter im Anbau 2 der Jürgen-Koppelin-Bildungsstätte dem frustrierten Computernutzer die Möglichkeit, seiner Verzweiflung angemessenen Ausdruck zu verleihen. Neben mir Institutsleiter Friedhelm Pötter. Herr Pötter, kurz gefragt, welche Problemlösungen bieten Sie an?Pötter: Nun, äh, im großen Bereich Textverarbeitung bieten wir hier in unserer Hammerkammer die Möglichkeit, quasi am Gerät selbst Rache zu nehmen. Dazu dienen uns hier einige ausgemusterte Rechner und Monitore, an denen man seine Unmut denn äußern kann, nej.Reporter: Und davon wird hier vor unseren Augen auch gerade Gebrauch gemacht...Pötter: Ja, hier am 20-Kilo-Hammer, das ist der bekannte Schriftsteller Ludwig Ölldrup, äh, der in vierjähriger Kleinarbeit seinen historische Heimatroman "Das große Buchsebölken in der Rössnitzer Senke" am Computer geschrieben hat. Zum Schluss wollte er das ganze mal ausdrucken und nun sagt ihm das System "Schwerer Ausnahmefehler im Laufwerk C:. Pfad- und Dateinamen unbekannt. Sämtliche gespeicherten Daten gehen verloren." Da war er denn gleich mit'm Kälberstrick los zur Kanalbrücke, aber wir konnten ihn noch gerade rechtzeitig abfangen und jetzt hat er sich doch schon ein bisschen Luft verschafft, Herr Ölldrup, nej.Reporter: Neben allerlei bissfesten Tischkanten für Ungereimtheiten unter Windows 95, einer schalldichten Gummizelle für den glücklosen Macintosh-User sowie einem Set schwerer Baseballschläger für verschiedenste Druckerprobleme sehe ich hier eine durchnässte lebensgroße Puppe mit Brandspuren und Würgemalen...Pötter: Nun, es handelt sich hierbei um eine originalgetreue Nachbildung des Microsoft-Konzernchefs Bill Gates, die man hier wahlweise erhängen, ertränken oder verbrennen kann. Da hat sich gestern der Herr Öllrich vom Architektenbüro Wittmann dran zu schaffen gemacht, nich, ihm ist nach Abschluss aller Berechnungen und Zeichnungen für das neue Kreiskrankenhaus mit der Software MS Statik Pro 5.0 vom Computer eine allgemeine Schutzverletzung der Grafikkarte vorgeworfen worden, danach waren auf dem Monitor nur noch kleine gelbe Bälle zu sehen und eben der Hinweis, sich mit diesem Problem an den Hersteller zu wenden, und das hat der Herr Öllrich denn ja auch gemacht, sehen Sie hier ja, nej.Reporter: Ja, werfen wir zum Schluss eine Blick auf den Schießstand einer weitläufigen 50-m-Anlage, auf der reger Andrang herrscht. Herr Pötter, was hat des nun damit auf sich?Pötter: Ja hier geht es um gezielte Vergeltungsmaßnahmen für Enttäuschungen mit Hardware und Peripheriegeräten beziehungsweise deren Kompatibilität, nej...Reporter: Ja.Pötter: In diesem Bereich kommen großkalibrige Faustfeuerwaffen zum Einsatz; hinten haben wir diese schönen Großfotos vom gesamten IBM-Vorstand, und da kann man denn am draufhalten, nej.Reporter: Na ja. Neue Problemlösungen in der Computertechnik und damit aus dem Wutcenter der Jürgen-Koppelin-Bildungsstätte zurück ins Funkhaus.Pötter: Na, Herr Krökel, wieder Lasch mit'm Modem?Mit freundlicher Genehmigung von H. Wehmeier kopiert von der CD "Stenkelfeld - Die Letzte". |
Stenkelfeld:
Die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle Die letzten Rätsel der Menschheit |
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