Stenkelfeld
Trainingscamp zum Winterschlussverkauf
Pötter:
So, Gewicht aufs Standbein verlagern! Augen zur Bettwäsche, ja, und denn den linken Ellbogen raus! Schulter waagerecht! Links raus, ja zack, nicht aus der Hüfte kommen, jetzt die halbe Drehung und gegenhalten, ja nix, nix! Stop, Stop! Aus, Aus, Aus! Viel energischer decken, Frau Görtemöller, nicht abdrängen lassen!
Reporter:
Das Trainingslager zum Winterschlussverkauf findet auch in diesem Jahr wieder in der Turnhalle des Claudia-Schidder-Gymnasiums statt. Übungsleiter Friedhelm Pötter von der Jürgen-Kopellin-Bildungsstätte korrigiert hier gerade letzte Unstimmigkeiten im Bewegungablauf. Herr Pötter, Ihre Teilnehmerinnen sind ja durch die tägliche Jagd nach Sonderangeboten im Grunde austrainiert. Gibts da überhaupt noch was zu verbessern?
Pötter:
Ja, Sie habens ja selbst gerade bei Frau Görtemöller gesehen: Sie vernachlässigt noch zu sehr die Defensivarbeit. Damit gibt sie anderen Kunden die Möglichkeit, über die Schulter bzw. von links vorbeizugreifen, und damit ist sie natürlich insbesondere bei Kurzwaren und kleineren Haushaltsartikeln im Nachteil, nich. Aber sie hat auch ihre Stärken: Frau Gortemöller kämpft in Rechtsauslage, das macht sie für den Gegner unberechenbar, sie hat eine starke linke Greifhand, steht eigentlich immer goldrichtig zum Regal, können Sie jetzt gerade wunderschön beobachten: Ja, sehr schön, Frau GörtemöIler!
Reporter:
Ich sehe hier rechts in der Halle das Training MIT dem Sonderangebot - eine Dame, die einen Slalomkurs durchläuft; um wen handelt es sich hier, Herr Pötter?
Pötter:
In diesem Bereich trainieren wir die technischen Fertigkeiten. Das ist jetzt unsere Frau Nöllken-Böckhoff, das ist eine Filigrantechnikerin. Hier schön zu sehen grad: Sie führt den Artikel ganz dicht am Körper, ist schwer von der Ware zu trennen, nej; hat schon beim letzten Schlussverkauf die Konkurrenz auf engstem Raum schwindelig gekauft. Am Wühltisch und auf der Rolltreppe kann sie praktisch alles, aber im Zweikampf, da fehlt ihr noch der letzte Biss, nej, dieses unbedingte Habenwollen - sie ist mir auch noch häufig zu produktverliebt, sucht nicht immer den direkten Weg zur Kasse. Und wenn sie denn mal gerempelt wird, bleibt sie zu oft stehen und reklamiert, anstatt energisch nachzusetzen. Und dabei sach ich ihr immer: Gerda, hör auf zu meckern. Gekauft ist, wenn die Kasse klingelt!
Reporter:
Die Kasse klingelt, ja. Also eher das, was wir in der Fachsprache den körperlosen Einkauf nennen. Dennoch setzen die meisten ja wohl auf das kämpferische Moment, Herr Pötter?
Pötter:
Ja, da haben Sie Recht, also der moderne Schlussverkauf ist immer schneller geworden, man hat ja kaum noch die Möglichkeit, die Ware über längere Zeit zu halten, nej. Robustheit und Härte bestimmen hier das Geschehen, und da haben wir hier mit der Frau Gnöttgen eine Kundin aus der Oberliga - sie hat den untrüglichen Schnäppchenriecher, geht auch mal dahin, wos wehtut - das können die Sanitärartikel sein, oder auch schon mal die gefürchtete Sonderbox "Frotteewaschlappen 5 Stück 85 Pfennig", nej. Sie gibt keinen Artikel verloren, das ist die Stärke, aber sie geht dabei leider manchmal über die Grenzen des Erlaubten...
Reporter:
Aha, wo liegen denn diese Grenzen?
Pötter:
Ja, das ist dat Übliche: Kopf zu tief, Fuß zu hoch, Aufstützen, Unterlaufen, Sperren ohne Ware, Angriff auf das Personal im Kassenbereich, und, und, und. Und dann ihre gefürchtete Gnöttgen-Grätsche, nej, also dafür kann's schon mal Hausverbot geben.
Reporter:
Schon mal Hausverbot, ja, das ist natürlich hart ...
Pötter:
Ja, sie war ja seit dem letzten Sommerschlussverkauf auch gesperrt, danach lange verletzt, aber sie findet zu ihrer alten Form zurück, glaube ich, bringt mittlerweile wieder im Alleingang zwei große Farbfernseher an die Kasse. Also, sie hat ihre Chance, und ich sach immer: Herta, die Mark ist rund, und der Schlussverkauf dauert 14 Tage.
Reporter:
Interessant, ja. Soviel hier vom Trainigslager der stenkelfelder Hausfrauen und damit zurück ins Funkhaus.
Pötter:
So, Frieda, und jetzt komm noch mal! Rechts die Handtücher sehen, und die Socken mitnehmen und steil auf die Kasse! Ja! Hopp hopp hopp hopp.hop hopp hopp...
Mit freundlicher Genehmigung von H. Wehmeier kopiert von der CD "Stenkelfeld".
Stenkelfeld:

Amoklauf im Förzke-Baumarkt

Auf dem Hochsitz

Auf dem Postamt

Auf der Documenta

Beamte werden freundlicher

Bei der Steuerfahndung

Beim Seewetteramt

Das Elefantenrennen

Der Komet

Die Busfahrt

Die Großküche

Die Hausmeistertagung

Die Hotline

Die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle

Die letzten Rätsel der Menschheit

Die neue Kreis-Autobahn

Die Silvester-Show

Die Zauberflöte

Fit für den Muttertag

Grillspaß am Önkelstieg

Im Computer-Wutcenter

Im Flughafenrestaurant

Internationale Krankfeiertage

Sondertarife der Bahn

Testflug im Eurofighter

Training für Fahrradkuriere

Trainingscamp zum Winterschlussverkauf

Weiberfastnacht

Weihnachten im Oktober

Weihnachtsbeleuchtung

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